Seit vielen Jahren unterstützen Gebeco und Futouris bereits eine Khwe-Gemeinde im Nordosten Namibias dabei, ihre Lebensbedingungen zu verbessern, eigenes Einkommen zu generieren und gleichzeitig ihr Wissen und Kultur zu bewahren.
Langfristiges Ziel des gemeinsamen Projektes ist es, die Khwe beim Aufbau eines gemeindebasierten Besucher- und Schulungszentrum, dem sogenannten Cultural Village, zu unterstützen, sodass sie dieses eigenständig leiten können und eine sichere Einkommensquelle haben.
In diesem Jahr sind wir diesem Ziel ein großes Stück nähergekommen. Nicht nur haben die Khwe seit August dank der Unterstützung durch die TUI Care Foundation und den Bau des Brunnens eine langfristige und stabile Wasserversorgung im Dorf, auch arbeiten sie gemeinsam mit uns an der Verbesserung des Programms sowie der Sichtbarmachung ihres Cultural Villages.
Hierbei haben sie Unterstützung von unserer lokalen Projektkoordinatorin Antje von ATC Namibia erhalten, die in den letzten Wochen fünf Workshops zu verschiedenen Themen mit den Khwe vor Ort durchgeführt hat.
Zum einen haben die noch etwas schüchternen Khwe den Umgang mit Gästen und Besuchern geübt, bspw. wie man Gäste begrüßt und in das Cultural Village einführt. Da viele der Gäste und Besucher auch gerne wissen würden, wie die Khwe heute leben, haben sie gemeinsam mit Antje eine neue Tour erarbeitet, die nicht nur das traditionelle Leben zeigt, sondern auch den Gartenanbau, die Hühnerzucht oder den Brunnen. Auch inkludieren die Khwe ihre Kunsthandwerke in diese Tour, sodass die Besucher einen sehr guten Eindruck vom Leben der Khwe erhalten.
Im Rahmen dieses Workshops ergaben sich einige Fragen seitens der Khwe, bspw. wie die Gesamttour oder die hergestellten Waren besser verkauft werden können. In verschiedenen Rollenspielen wurden unterschiedliche Szenarien geübt, aber auch Lösungen diskutiert. Die Khwe überlegen nun, ein kleines Willkommensschild an der Straße zum Dorf anzubringen, welches auch zeigt, ob das Dorf gerade geöffnet ist.
Bereits seit einigen Jahren pflanzen die Khwe im Dorf Gemüse an, jedoch aufgrund des Wassermangels bisher mit mäßigem Erfolg. Zusätzlich haben in der Vergangenheit wilde Tiere häufig die Pflanzen zerstört.
Dank des Brunnens, dessen Bau mit Unterstützung der TUI Care Foundation im August erfolgreich umgesetzt wurde, haben die Khwe nun jederzeit Zugang zu sauberem Trinkwasser und können so die Gemüsepflanzen bedarfsgerecht bewässern.
Bisher haben die Khwe Mais, aber auch Rote Beete, Möhren und Kohl angepflanzt. In einem weiteren Workshop besprachen die Khwe gemeinsam mit Antje, welche weiteren Pflanzen sie noch anbauen können (wie bspw. Tomaten, Zwiebeln oder Kürbis), warum diese besser geeignet sind (häufigere Ernte möglich), was sie beim Anbau beachten sollten (Vorbereitung der Erde, Abstand der Pflanzen) und wie die dieses Gemüse in ihren täglichen Mahlzeiten verwenden können.
Außerdem schützt ein Zaun, den die Khwe bereits im Frühsommer gebaut haben, die Pflanzen nun vor ungebetenen Gästen. Zum Schutz vor den Blauäffchen, die vom Zaun nicht abgeschreckt werden, haben die Khwe gemeinsam mit Antje eine Vogelscheuche gebaut, die nun den Garten „bewacht“.
Darüber hinaus möchten die Khwe den sogenannten Empfangsbereich, wo sich die Besucher und Gäste sammeln verschönern und arbeiten am Bau einer Rezeption.