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Ressourcenschutz

Lebensmittelverschwendung vermeiden im Mittelmeerraum

Das Pilotprojekt „Lebensmittelverschwendung vermeiden“ im Rahmen unseres Branchenprojekts Sustainable Food zielte darauf ab, die Lebensmittelverschwendung in der Küche, auf dem Buffet und den Gästetellern von Hotels und Restaurants zu reduzieren. Lebensmittelabfälle konnten in den teilnehmenden Hotels und Restaurants auf Rhodos, in Kalabrien und in der Türkei durch gezielte Maßnahmen wie Abfallmessungen, Schulungen und Implementierung von Vermeidungsstrategien reduziert werden. Leicht verständliche Checklisten und ein Katalog mit Handlungsempfehlungen ermöglichten den Transfer der Ergebnisse in die gesamte Reisebranche.

Projektergebnisse

  • 7 Hotels und 11 Restaurants auf Rhodos, in Kalabrien und in der Türkei wurden analysiert
  • Mithilfe eines Abfall-Analyse-Tools wurden die Abfallmengen systematisch gemessen und auf Grundlage der Messergebnisse Einsparpotenziale in den jeweiligen Bereichen ermittelt.
  • Entwicklung und Umsetzung von Abfallvermeidungs-Maßnahmen, z.B. kleinere Behältnisse oder Life-Cooking-Stations
  • Lebensmittelabfälle konnten erheblich reduziert werden: Rund 400 Kilogramm weniger Lebensmittelabfall pro Woche und bis zu 26.500 Euro reduzierte Betriebskosten pro Saison und Hotel
  • Konkrete Beispiele der Einsparungen: Ein Hotel konnte beim Mittagessen die Lebensmittelabfälle um 61,5 Kilogramm senken, was einer Einsparung von 40 Prozent entspricht. Ein anderes teilnehmendes Hotel konnte die Abfälle beim Abendessen um 106 Kilogramm pro Woche verringern. Das entspricht einer Einsparung von 21 Prozent.
  • Kosteneinsparungen auch bei Waren- und Entsorgungskosten von bis zu 26.500 Euro pro Saison.
  • Für die breite Implementierungsphase konnten die Mitgliedsunternehmen von Futouris, das Thema „Nachhaltiges Speisenangebot im Urlaub“ mit speziellem Fokus auf Reduzierung von Lebensmittelabfällen in weiteren Hotels umzusetzen und großflächig in der Branche zu verankern.

Lebensmittelverschwendung ist ein globales Problem

Schätzungen zufolge werden jährlich rund ein Drittel aller Lebensmittel weggeworfen. Allein im Hotelbereich entstehen in Deutschland jedes Jahr 200.000 Tonnen Lebensmittelabfälle. Davon wären rund 50% vermeidbar. In anderen Ländern dürften die Zahlen vergleichbar aussehen: Die Grundlagenstudie „Sustainable Food“ hat gezeigt, dass in den befragten Hotelbetrieben in der Türkei und auf Gran Canaria rund 60% der eingekauften Lebensmittel im Müll landen. Eine alarmierend hohe Zahl, die durch gezielte Maßnahmen entlang der Wertschöpfungskette reduziert werden kann.

 

Ziel von Futouris war es, mit dem Projekt „Lebensmittelverschwendung vermeiden“ beispielhaft an ausgewählten Urlaubsorten im Mittelmeerraum gegen diese Verschwendung vorzugehen. Um herauszufinden, wo Abfall reduziert werden kann, wurden im Rahmen des Branchenprojektes in Zusammenarbeit mit United Against Waste e.V. Abfallmessungen in Partnerhotels der Futouris-Mitglieder durchgeführt.

 

Mithilfe eines Abfall-Analyse-Tools wurde ermittelt, wieviel Abfall in den einzelnen Bereichen anfällt. Die Hotels haben über mehrere Wochen die Lebensmittelabfälle in den Bereichen Lager, Produktion, Buffets und Tellerreste gemessen. Auf dieser Grundlage wurden von United Against Waste dann valide Kennzahlen und Durchschnittswerte für die gesamte Branche ermittelt.  Auf Basis der Messungen wurden anschließend gemeinsam Checklisten und ein Katalog mit Empfehlungen zur Abfallreduzierung für Hotelbetriebe entwickelt – die Küchenchefs der teilnehmenden Hotels tauschten sich in einem Roundtable Meeting zu möglichen Verbesserungen aus. Im Anschluss wurden alle relevanten Hotelmitarbeiter nach dem Train-the-trainer-Prinzip geschult. Nach der Umsetzung der erarbeiteten Maßnahmen wurden erneute Abfallmessungen in den beteiligten Hotels durchgeführt, um den Erfolg des Projektes zu evaluieren.

Mit ihrem Engagement schonen die Hotels nicht nur die Umwelt. Sie sparen auch erheblich Betriebskosten, weil weniger Lebensmittelabfälle reduzierte Ausgaben bedeuten.

Gregor Raimann, Projektleiter bei United Against Waste e.V.

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